Worauf es beim Englisch reden wirklich ankommt: 3 Punkte

Die meisten Menschen konzentrieren sich beim Englisch sprechen darauf, möglichst fehlerfrei zu sprechen. Im "echten Leben" kommt es jedoch nicht auf Grammatik und Vokabeln, sondern auf ganz andere Dinge an. Lesen Sie hier, welche das sind:

Punkt Nr. 1: Mitschwingen

Beim Gespräch emotional mitzuschwingen ist ein äußerst wichtiger Aspekt im englischsprachigen Raum und wird von Deutschen massiv unterschätzt. Sobald man sich auf seine eigene Grammatik und vermeintliche Fehler konzentriert, wird man ein Stück weit unflexibel und starr. Man "geht nicht mehr so mit" und ist mehr auf sein eigenes Sprechen konzentriert als darauf, sich mit dem anderen zu verbinden. Das spüren englischsprachige Menschen sehr schnell und sie interpretieren dies häufig als Ablehnung. Auch andere Nationen empfinden Ablehnung, wenn ihr Gesprächspartner versucht, allzu perfekt zu sprechen. Denn die Deutschen sind (meiner Meinung nach) Weltmeister darin, beim Englisch reden den inneren Korrekturstift zu zücken und jedes Wort, das sie sprechen, kritisch unter die Lupe zu nehmen. Sehr oft höre ich auch von meinen Klienten, dass sie einen Satz, den sie soeben gesprochen haben, im Geist korrigieren, während Sie gleichzeitig überlegen, was sie als nächstes sagen wollen.

Ich halte diese Haltung für sehr nachteilig, denn es erweckt den Eindruck, als ob man nicht präsent ist, und das stört die menschliche Verbindung zwischen den Gesprächspartnern. Mitschwingen wird nicht in der Schule gelehrt, das muss man dann im echten Leben, zum Beispiel im Beruf, erlernen. Scheuen Sie sich also nicht, den Blick weg von der Grammatik und den richtigen Vokabeln und hin zu mehr Verbindung mit Ihrem Geprächspartner zu legen. Sie werden feststellen, dass Sie dadurch das erreichen, was ein englisches Gespräch bewirken soll, nämlich Austausch und Verbindung.

Punkt Nr. 2: Richtig hinhören

Wenn es um englische Aussprache geht, sind viele Deutsche oft sehr kritisch mit sich selbst. Dabei ist es eigentlich ganz leicht, die Aussprache zu verbessern, man muss nur "richtig" hinhören: Ähnllich wie im vorgenannten Punkt geht es auch hier um ein inneres Mitschwingen. Denken Sie einmal daran, wie Menschen einen Dialekt lernen: Wenn man über einen gewissen Zeitraum etwas hört, macht man es irgendwann unbewusst nach. So funktioniert das Gehirn: es übernimmt das, was häufig wiederholt wird und macht es dann zu einer Gewohnheit. Diese Gewohnheit ist dann unbewusst und automatisch, man muss darüber nicht mehr nachdenken.

Um eine solche Gewohnheit zu entwickeln und z.B. automatisch die englische Sprache "richtig" auszusprechen ist es wichtig, sich beim Sprechen nicht zu kritisieren. Denn die Selbstkritik verhindert das Übernehmen und Verinnerlichen, denn das Gehirn "blockiert", sobald Gefahr droht und Selbstkritik ist ein Angriff (auf sich selbst). Dem Gehirn wird somit Gefahr suggeriert und in einem solchen Zustand lässt es sich nicht lernen.

Beherzigen Sie also folgendes, wenn Sie Ihre englische Aussprache verbessern möchten: Achten Sie auf selbstkrtische Gedanken ("Ich höre mich furchtbar an") und korrigieren Sie diese im Geist ("Ich bin dabei, mich zu verbessern"). Diese innere Entspannung wird Ihnen helfen, nach und nach mehr wie ein englischer Muttersprachler zu sprechen.

Punkt Nr. 3: Umgang mit fehlenden Wörtern

Sobald ein englisches Wort fehlt, geraten viele Menschen sofort in Panik. Sie haben Angst vor der peinlichen Stille und möchten sich am liebsten verstecken. Auch hier gilt: Wir sind nicht mehr in der Schule! Wenn Ihnen im englischen Gespräch ein Wort fehlt, dann ist das nicht unprofessionell, sondern ganz normal. Was zählt, ist der Umgang mit einer solchen Situation. Jeder möchte professionell wirken, aber es kommt hierbei darauf an, wie Sie mit der Situation umgehen und nicht dass Ihnen ein Wort fehlt. Kurz gesagt: Professionell ist man, wenn man souverän damit umgehen kann, dass einem ein englisches Wort nicht gleich einfällt. Unprofessionell ist es, wenn man hektisch wird, mit sich hadert und dem Gesprächspartner dadurch ein ungangenehmes Gefühl vermittelt.

Üben Sie den Umgang mit einem fehlenden englischen Wort zuhause: Schauen Sie in den Spiegel und sagen Sie laut einen halben deutschen Satz. Schauen Sie auf Ihr Gesicht, wenn Sie in der Mitte des Satzes stocken: Vermutlich wird nichts weiter passieren. Als nächstes sagen Sie einen halben englischen Satz: Schauen Sie wieder auf Ihr Gesicht und vielleicht können Sie die Spur von Unbehagen erkennen, die sich sehr schnell einstellt, wenn wir in einer Fremsprache nicht weiterreden. Diese Spur von Unbehagen kommt aus der Schule, denn wir sind darin trainiert, Englisch als Schulaufgabe zu sehen - und halbe Sätze sind eine nicht gelöste Aufgabe, ein Versagen und "nicht okay". Diese Spur von Unbehagen wird Ihr Gesprächspartner jedoch auch bemerken und darauf mit Unbehagen reagieren, denn so "ticken" wir Menschen: Wir spiegeln die emotionalen Reaktionen unseres Gegenübers.

Üben Sie also vor dem Spiegel halbe englische Sätze und versuchen Sie, das Unbehagen zu verändern, z.B. mit einem Lächeln und einem entspannten "Sorry, I forgot the word". Ihr Gesprächspartner wird garantiert ebenfalls lächeln und Ihnen sofort helfen.

Zum Weiterlesen:

Podcast:

Erfahren Sie mehr über das Thema Englisch Sprechangst und wie man diese überwinden kann: Spotify Podcast "Englisch frei sprechen" von Natalie Marby

Über mich

Ich bin Natalie Marby und ich arbeite online therapeutisch mit Menschen, die starke Angst vor dem Englisch reden haben. Woher diese Angst vor dem Englisch sprechen kommt, erfahren Sie hier: Ursachen von Englisch Sprechangst

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